Freitag, 1. Februar 2008

2008-02-01

YONAH

Vom gerechten Umgang mit Scharlatanen*

Ninive ist gleich gegenüber

* Aber der Herr sprach: Meinst du, daß du mit Recht zürnst? / Und Jona ging zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder und machte sich dort eine Hütte; darunter setzte er sich in den Schatten, bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde. Der Prophet Jona 4:4/5

Es war nicht ganz einfach, und es wurde von Mal zu Mal schlimmer und verrückter. In dieser Häufung hatte ich so was noch nicht erlebt, dabei kannte ich Spinner und Verdrehte schon genug. Wie sollte ich nun bloß reagieren? Ich entschied mich erst einmal für eine Dokumentation. Die Leser sollten wissen, was so über mich kam, dann konnte ich deren Reaktionen abwarten. Natürlich würde auch der Verursacher, es war eine Verursacherin, sich wieder zu Wort melden, damit mußte ich rechnen.

Die erste Veröffentlichung geschah aufgrund eines leisen Verdachts, der Kopf des Briefbogens, damals kamen Briefe noch mit der Post, berichtete mir sogleich, daß ich es mit einer Hohen Frau zu tun bekäme, einer Weisen, Wissenden, Priesterin. Eine ganze Menge für eine kurze Anfrage, doch die wahre Flut hatte ich noch vor mir...

Ich ließ also die Dinge auf mich zu kommen und stand in kürzester Zeit knietief im Schlamassel, damit hatte ich denn doch nicht gerechnet. Die Frau wollte sich nicht beruhigen, und ich pendelte zwischen dem Wunsch, sie zur Vernunft zu bringen, und dem Reiz, es auf die Spitze zu treiben und das Weib in den Wahn.

Auch gibt es eine Art von Scharlatanerie, die mich selbst betrifft.

Scharlatan ist ein Pfuscher, einer, der sein Handwerk nicht ordentlich ausübt, der sein Werk nicht richtig versteht.

Nun habe ich mich stets bemüht, meine Arbeit halbwegs gut zu machen, darin bin ich nicht eitel, doch gewissenhaft schon.

Wohl war ich emsig beim publizistischen Jagen und Spießen von Scharlatanen, was ich im oberen Teil wieder beweise, obgleich ich mein Sujet weitgehend im Dunkeln lasse.

Das eine hängt mit dem andern zusammen.

Ich halte besagte Dame anonym, weil ich sonst einen ideellen Schritt zurück gehen müßte.

Die wohlwollende Gleichbehandlung von Menschen, die mich nicht mögen, die mich ob meiner Schreibe hassen, ist mir ein Grundsatz.

In meiner Beziehung zum Nationalsozialismus ist - schon vor langer Zeit - aus mir Saulus gewissermaßen ein Paulus - oder auch Yonah - geworden.

Bei aller Kritik, von der ich nichts weg nehme: Wer gesprächsbereit war, fand in mir einen Partner.

Michel Friedmans späten Wortwechsel mit Horst Mahler, zu welchem politischen Zwecke auch immer, begrüße ich ausdrücklich; daß Friedman seinen Gast hinterher anzeigte, nehme ich ihm übel, das ist schlechter Stil.

Im Zelte Friedmans ist der Gast Mahler in der Obhut Friedmans, so sollte es sein.

Aus dem kuckuck ein seltsamer Satz bezüglich der Deutschen bzw. NS-Deutschen:

Sie haben es getan, weil sie es wieder tun würden. Sie haben es in sich.

Der Satz bleibt gültig.

Bei Horst Mahler, dem Extremsten der NS-Extremisten, erkenne ich ein Bestreben, die deutsch-jüdische Zwangsfixierung hinter sich zu lassen, Juden sowohl als auch Deutsche aus ihrem wechselseitigen, gleichsam metaphysischen Schicksal zu erlösen.

Erkenntnisprozesse brauchen ihre Zeit. Mahler ist - radikal unnachgiebig entschieden - immerhin auf dem Weg.

Ich jage die Nazis nicht mehr, führe sie auch nicht mehr vor; Nationalsozialisten, die sich treu geblieben sind, respektiere ich.

Nicht aber die antifaschistisch deutschen Deutschenhasser, die zu viele Gründe für Denunziation und Selbstbelobigung finden, um nicht irgendwann selbst ertappt zu werden...

Ihre wirklich penetrante Heuchelei ist bald nicht mehr zu ertragen; mit denen möchte ich nicht in einer Reihe stehen.

Indessen, wohlfeil antifaschistischer deutscher Fleiß wird medial belohnt, während «nationalsozialistische Treue» - heute! - mit großen Opfern und Verzichten verbunden ist.

Viel ist die Rede von «Zivilcourage», gemeint ist die «gegen Rechts».

«Zivilcourage gegen Rechts» ist meist weniger «Courage gegen rechte Gewalt» als - mindest psychokriegerische - «Gewalt gegen Rechts», sie bedarf keiner besonderen Courage.

Courage beweist Sylvia Stolz, die gegen das politische Strafgericht des «Vasallenstaats Bundesrepublik» aufsteht und dabei alles riskiert, ihre gesellschaftliche Existenz, ihren Beruf, ihre Freiheit, wenn nicht ihr Leben.

Sie hat zweifellos bundesrepublikanische Grenzen überschritten, jenseits derer sie so gut wie vogelfrei ist.

Sie wurde - von «Vasallenrechts» wegen - «im Namen des Volkes» - an der Erfüllung ihres Mandats gehindert, widerrechtlich verurteilt und im Gerichtssaal verhaftet.

Die Richter, die das taten, erwiesen sich als unbelehrbare Scharlatane, die unsere Verachtung verdienen.

Während ich vor rund zehn Jahren das deutsche Volk noch vor den Nazis beschützen zu müssen glaubte, erweise ich heute der mutigen, in ihrer Unbedingtheit tapferen Rechtsanwältin Sylvia Stolz meine besorgte Hochachtung.

Die Rechtssituation Deutschlands und des Deutschen Reiches hat sie zutreffend beschrieben.

Ihre Einschätzung deckt sich nicht uneingeschränkt, doch weitgehend mit dem, was ich seit etwa zwanzig Jahren denke und schreibe.

Ihren Antisemitismus - ein wohlweislich «induziertes (!) Irresein»! - teile ich nicht; die reale Macht des jüdischen Finanzkapitals wird verschwörungsmystisch eher verdunkelt als unterstrichen.

Die politische Instrumentalisierung des Holocaust steht hingegen außer Zweifel; seine straf«recht»liche Absicherung - bei gleichzeitigem Anspruch auf Rechtsstaatlichkeit! - ist ein Skandal.

Zwei Phänomene erschrecken und erstaunen mich gleichermaßen:

1.

Die BRD-Strafjustiz praktiziert «Maulkorb» (§§ 86, 130 StGB) und «Fetisch»-Bann (§ 86a StGB).

Wer die Bundesrepublik... «beschimpft oder böswillig verächtlich macht», wird bestraft (§ 90a StGB).

Wer gegen das deutsche Volk hetzt, es öffentlich beschimpft oder böswillig verächtlich macht, bleibt ungeschoren.

Ist die Verpackung mehr wert als ihr Inhalt?

Dies ist nicht deutsches Recht, sondern antideutsche Feindseligkeit im Gewande von Rechtsordnung und Gesetz.

Schreck und Erstaunen darüber, daß deutsche Juristen bedenkenlos mitmachen; daß die «deutsche» Politik und die «deutschen» Medien diesen unglaublichen Zustand nicht nur kritiklos hinnehmen, sondern nachdrücklich unterstützen und rechtfertigen.

2.

Die radikale Rechte schweigt sich bezüglich der rechtswillkürlichen Missetaten an Sylvia Stolz mehr oder weniger aus.

Die deutsche Jeanne d'Arc wird gar belächelt und verspottet... - entsprechende Kommentare im Internet bezeugen Feigheit und Dummheit.

Hier wäre eine neue Pisa-Studie fällig.

Solche Nebenerscheinungen versprechen eine gefährliche Entwicklung; auch wenn wir im Hinblick auf wahrscheinliche Einmischungen gezielter Desinformation ein paar Abstriche machen dürfen, bleibt Bedenkliches.

Zuverlässige Analysen und Einschätzungen werden nicht verstanden, wirken wie hergeholt oder schlagen ein wie eine Bombe, weil die «vasallenstaatlich» organisierte Verhinderung von Bildung und Ausbildung in geschichtlicher Hinsicht ein Volk von «Ignoranten» geschaffen und nun hinterlassen hat, die von ihrer Entmündigung nichts wissen.

Deutschlands Zukunft ist abhängig von einer wissenden Mini-Minderheit in ihrem Verhältnis zur unaufgeklärten Mehrheit.

Das «befreite Deutschland» - ein «vom Vasallenstatus erlöstes, geistig erneuertes Deutsches Reich» - ist nicht von heute auf morgen, sondern nur nach langen Wehen geboren denkbar.

Nach schweren inneren und äußeren Kämpfen... - falls nicht ein Wunder geschieht.

Ein zugespitzter Nationalsozialismus als Kontrahent des Islam in Deutschland und Europa - wenn Gott es so will?

Der Islam, meine ich, bringt dem Ziel einer authentischen Befreiung, die jeder fühlen und verstehen kann, näher als Hegel oder Marx, von Hitler ganz zu schweigen.

Dies ist auch eine Denkempfehlung an den philosophierenden Horst Mahler.

Der aktuelle - schon weitgehend organisierte - antiislamische Kulturrassismus in Deutschland kommt nicht von den Nationalsozialisten, sondern aus der schön bürgerlichen Saturiertheit... Antiislamismus ist Mainstream! Nicht zu vergessen die Evangelische Kirche.

Womit wir wieder beim Thema wären.

Der Gott vor Ninive liebt die Gelehrigen.